im Regierungsbezirk Gießen gelegen, in der Region Mittelhessen bzw. Oberhessen, Osthessen. Die Kreisstadt ist Lauterbach.
Namensgebend für den Kreis ist der Vogelsberg, ein seit Millionen Jahren erloschener, deshalb auch teilweise abgetragener Vulkan, der im Süden des Kreises liegt. Dessen höchste Erhebung ist der Taufstein (773 m), östlich von Schotten. Das nördliche Kreisgebiet reicht noch in die Landschaft der Schwalm.
Das heutige Kreisgebiet gehörte zu Beginn des 19. Jahrhunderts überwiegend zur Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, dem späteren Großherzogtum Hessen. Daneben existierten mehrere kleine Territorialherrschaften wie die der Riedesel Freiherren zu Eisenbach und der Reichsgrafen von Schlitz. Seit der Mediatisierung 1806 gehörte das Gebiet fast vollständig zum Großherzogtum Hessen, nur die Dörfer Berfa, Hattendorf und Lingelbach gehörten vor der Gebietsreform in den 1970er Jahren zum Kreis Ziegenhain und die Ortschaften des ehemaligen Gerichtes Katzenberg gehörten bis 1866 zum Kurfürstentum Hessen. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wechselten die Verwaltungsstrukturen auf Kreisebene häufig.
1832 wurde der Landkreis Alsfeld gegründet, der im Laufe der Geschichte mehrmals seine Grenzen veränderte, zuletzt 1938. Im Jahr 1852 war der Landkreis Lauterbach gebildet worden. Dieser Kreis wurde ebenfalls 1938 in seinen Grenzen verändert. Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen entstand am 1. August 1972 der neue Vogelsbergkreis mit der Kreisstadt Lauterbach.
Er wurde gebildet aus ...
1972 | 112.400 | Einwohner | |
1980 | 109.500 | Einwohner | |
1990 | 113.700 | Einwohner | |
2000 | 118.496 | Einwohner | |
2010 | 109.451 | Einwohner | |
2014 | 105.763 | Einwohner | |
Der Vogelsbergkreis hat die geringste Bevölkerungsdichte (74 Einwohner pro Quadratkilometer) und zugleich die drittgrößte Fläche aller hessischen Kreise. Obwohl das Kreisgebiet durch die Landwirtschaft geprägt wird, ist aufgrund des Strukturwandels seit den 1950er Jahren gegenwärtig nur noch ein geringer Bruchteil der Erwerbsbevölkerung im primären Sektor beschäftigt. 43,7 % der Fläche des Vogelsbergkreises sind landwirtschaftliche Nutzfläche. Davon wird 52,4 % als Grünland bewirtschaftet, womit der Vogelsbergkreis den höchsten Grünlandanteil in Hessen hat.
Die mittelständisch geprägte Industrie (Papier, Verpackung, Metallbau, Werkzeug, Holz, Möbel, Bekleidung) ist überwiegend in den wenigen Städten des Kreises ansässig, insbesondere in Alsfeld und Lauterbach. Von rund 36.000 im Vogelsbergkreis ansässigen Arbeitnehmern sind etwa 16.000 Auspendler in andere Landkreise. Ein bedeutender Wirtschaftszweig ist der Tourismus. Bereits 1956 wurde der Naturpark Hoher Vogelsberg gegründet, der damit der zweitälteste Naturpark in Deutschland (nach dem Naturpark Lüneburger Heide) ist. Er umfasst das Gebiet um den Oberwald und erstreckt sich über den Vogelsbergkreis hinaus auch auf die Nachbarkreise Landkreis Gießen, Main-Kinzig-Kreis und Wetteraukreis. Auf einer ehemaligen Bahntrasse führt der Vulkanradweg durch den östlichen Teil des Kreises.
Im Vogelsbergkreis begann die Nutzung der Windenergie für die Stromerzeugung im deutschen Binnenland. Das Kreisgebiet zählt innerhalb Hessens zu den besonders windhöffigen Standorten. 1990/1991 wurde in der Gemeinde Grebenhain der Windenergiepark Vogelsberg als erster deutscher Windpark im Mittelgebirge und zugleich erster Windpark in Hessen zunächst für Versuchszwecke in Betrieb genommen. Die ersten kommerziellen Windparkprojekte in Hessen wurden 1993/1994 in den Vogelsberggemeinden Feldatal und Ulrichstein realisiert. Von den bis Jahresende 2012 etwa 700 in Hessen errichteten Windkraftanlagen stehen rund 200 im Vogelsbergkreis.
Quelle | Wikipedia
ist identisch mit den politischen Grenzen des Vogelsbergkreises und umfasst gegenüber der letzten Förderperiode nicht mehr die Gemeinde Birstein aus dem Main-Kinzig-Kreis. Die Leader-Region Vogelsberg liegt in der Mitte von Hessen und wird geprägt durch den erloschenen Vulkan aus dem Jungtertiär, dem größten zusammenhängenden Basaltmassiv des europäischen Festlandes. Stellenweise gibt es über 300 Meter mächtige Basaltschichten, die sowohl die Erscheinungs- wie auch die Nutzungsgeschichte prägen. Dies zeigt sich z.B. in klimatisch überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen und unterdurchschnittlichen Temperaturen.
alle 19 Städte und Gemeinden mit über 180 Stadt- und Ortsteilen und aktuell 106.947 Einwohnern, dies entspricht 74 Einwohner/km². Nur die beiden Städte Alsfeld und Lauterbach sind im Sinne der Raumordnung Mittelzentren, die Gesamtregion ist nach den Kriterien des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung ländlich-peripher. Die nächstgelegenen Oberzentren im Umkreis von 50 km sind Fulda im Osten und Gießen im Westen. In den letzten zehn Jahren war ein kontinuierlicher Bevölkerungsrückgang mit einem negativen Geburten- und Wanderungssaldo von knapp 1 % pro Jahr vorhanden. Die Region Vogelsberg gehört zu den Räumen in Hessen mit dem höchsten Bevölkerungsrückgang. Dies wird sich nach aktuellen Prognosen auch in Zukunft mit ähnlicher Dynamik fortsetzen. Der Vogelsberg ist über die Pendlerwege und regionalen Wirtschaftsbeziehungen mit allen umliegenden Räumen verbunden. Er ist traditionell „exportorientiert“ und überwiegend durch klein- und mittelständische Unternehmen geprägt. Die Region Vogelsberg hat sich Ende der 1980er Jahre verstärkt um die Entwicklung der endogenen Potenziale gekümmert. Unterstützt durch die Programme zur Förderung der regionalen Entwicklung wurden Themen wie wirtschaftliche Entwicklung, Regionalmarketing, Qualifizierung und Ausbildung identifiziert und kontinuierlich weiter verfolgt.
dass sich die Region um das größte Vulkanmassiv Europas versammelt, wurde aufgegriffen und in vielen Aktionen umgesetzt. Darüber hat sich die Identifikation der Bevölkerung mit „ihrem“ Vogelsberg deutlich verstärkt. Zuletzt wurde ein, viele Themen der Daseinsvorsorge betreffendes Konzept erarbeitet (MORO Region schafft Zukunft), das in die vorliegende Regionalstrategie eingeflossen ist. Die Steuerung der regionalen Entwicklung mit einer engen Verknüpfung zur wirtschaftlichen Entwicklung wurde in der Vergangenheit durch die Regionalentwicklungsgesellschaft Vogelsberg Consult GmbH übernommen, bei der auch in Zukunft das Regionalmanagement angesiedelt sein wird. So sind alle Städte und Gemeinden und die wichtigsten Wirtschaft- und Sozialpartner eingebunden. Insbesondere die enge Verknüpfung zu weiteren Förderprogrammen z.B. Qualifizierungen im Rahmen von ESF werden unter dem Dach der Vogelsberg Consult GmbH bereits durchgeführt. Dieser Schwerpunkt soll in Zukunft fortgesetzt werden.
ist eine dynamische und anpassungsfähige Region mit hoher Lebensqualität in der Mitte Hessens. Im Erarbeitungsprozess wurde das Leitbild aus dem Jahr 2007 somit bestätigt und auch für die kommende Förderperiode als passend angesehen. Es knüpft an die überdurchschnittliche wirtschaftliche Dynamik der Region im Bereich Arbeitsmarkt und Bruttoinlandsprodukt an. Gleichzeitig ist die Region jedoch durch einen stetigen Rückgang der Bevölkerung geprägt. Anpassungsfähigkeit und Innovationskraft beweist die Region hinsichtlich der Entwicklung regionaler Strategien zur Bewältigung des demografischen Wandels. Die Region Vogelsberg hat ihre Handlungsmöglichkeiten erweitert und zum Wohl der Menschen genutzt. Eine Vielzahl von innovativen Vorhaben aus den Bereichen Anpassung der Infrastrukturen, gesundheitlicher Versorgung und Bildung waren erfolgreich und wurden übertragen. Die Lebensqualität hat sich für alle spürbar verbessert. Der Mut neue Wege zu gehen hat zugenommen. Die jungen Bevölkerungsgruppen erkennen für sich gute Entwicklungsperspektiven in der Region Vogelsberg.
Aufbauend auf der Gebietsanalyse, der SWOT und den Diskussionen im Beteiligungsprozess ergibt sich für die Region Vogelsberg ein relativ breites Spektrum an Handlungsbedarfen und -ansätzen. Vor dem Hintergrund der demografisch bedingten Herausforderungen in sozialer, wirtschaftlicher und naturräumlicher Hinsicht lassen sich für den Vogelsberg drei strategische Entwicklungsziele definieren.
Bei diesem Entwicklungsziel im Themenfeld Natur- und Kulturraum stehen die Aspekte Pflege durch Nutzung bei Erhalt der Biodiversität unter den Bedingungen des Klimawandels und der Notwendigkeit einer Energie –und Verkehrswende im Mittelpunkt. Den Schwerpunkt bilden das Naturschutzgroßprojekt mit der Entwicklung eines Modells für die Landwirtschaft der Zukunft in ökologisch sensiblen Regionen und der Geopark als Beispiel für die Bewusstmachung der geologischen Basis. Hier stehen die Funktion Rückzugsgebiet für gefährdete Arten, Erholungsraum und Wassergewinnungsgebiet im Vordergrund. Damit leistet der Vogelsberg einen Beitrag zum Klimaschutz, der über den Erhalt dieser wertvollen Ökosysteme hinaus auch beispielsweise Standort für Windenergieproduktion ist. Die Erprobung von E-Mobilitätskonzepten und Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz sind Bestandteile des Klimaschutzkonzeptes. Gleichzeitig sollen damit ein Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität und zur Erhöhung des verfügbaren Einkommens geleistet werden.
In Folge des demografischen Wandels ist schon heute in einigen Branchen ein Mangel an
Fachkräften vorhanden, der bedingt durch die Bevölkerungsprognosen noch deutlich zunehmen wird. Dieser kann zu einer Entwicklungsbremse für hiesige Unternehmen werden. Trotz schrumpfender Gesamtbevölkerung haben sich die Beschäftigtenzahlen in den vergangenen Jahren jedoch positiv entwickelt. Weitere Reserven können nur mobilisiert werden, wenn Unternehmen vermehrt in Ausbildung und Qualifizierung investieren sowie Arbeitsbedingungen schaffen, die die Vereinbarkeit von Familie/Pflege und Beruf gewährleisten. Nur so kann das strategische Ziel der „Stabilisierung und des Ausbaus der regionalen Erwerbstätigkeit“ erreicht werden.
bei gleichzeitigem Erhalt und Verbesserung der Lebensqualität. Das strategische Entwicklungsziel der Anpassung an den demografischen Wandel bei gleichzeitigem Erhalt und Verbesserung der Lebensqualität der Bevölkerung ist die Herausforderung der Zukunft. Für zentrale Bereiche wie Gesundheit, Bildung, soziale und technische Infrastrukturen sowie Mobilität für alle Altersgruppen müssen aufbauend auf den Erkenntnissen und Pilotprojekten des MORO-Prozesses innovative Lösungen entwickelt, erprobt und umgesetzt werden. Mobilität bzw. die Erreichbarkeit von Angeboten / Einrichtungen für alle Bevölkerungsgruppen ist eine Voraussetzung für die Teilhabe an Bildung und gesellschaftlichem Leben. Zur Erhöhung der Erreichbarkeit müssen neue Modelle mit intelligenter Verknüpfung verschiedener Mobilitätsformen (multimodale Mobilität) entwickelt und umgesetzt werden.
stehen vielfach auf dem Prüfstand und im Erarbeitungsprozess wurde vor allem der Schwerpunkt auf außerschulischen Bildungseinrichtungen, Vereinen/Ehrenamt, Kultur, Gemeinschafts-einrichtungen, Vernetzung und Netzwerken sowie dem Gesundheitsbereich gelegt. Die Region hat schon lange eine Tradition bei der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Prozessen und Konzepten (z. B. Kinder- und Jugendparlament). In der Regionalstrategie ist folglich das Thema querschnittsorientiert angelegt. Aus Sicht der Jugendlichen sind wichtige Schwerpunkte im Bereich Übergang Schule und Beruf, Ausbildung, berufliche Karriere, die Region als Wohnort sowie Treffpunkte. Als Partner/Unterstützer für die Umsetzung Jugendprojekte wurden Unternehmen, der Kreis und die Kommunen genannt.
Handlungsfelder Leitprojekte
Natur- und Kulturraum | Profilbildung im Tourismus |
Geopark Vogelsberg | |
Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg | |
Naturpark Hoher Vogelsberg | |
Regionale Vermarktung | |
Regionale Erwerbstätigkeit | Beratung und Qualifizierung |
Übergang Schule Beruf und betriebliche Ausbildung | |
Unternehmen – Fit für die Zukunft | |
Das Image der Region verbessern | |
Lebensqualität | Innenentwicklung fördern |
Mobil im Vogelsberg (Ortsumgehung B 254 fertigstellen) | |
Vogelsberg vernetzt und digital | |
Gesundheitliche Versorgung – zukunftsfähig und attraktiv | |
Nahversorgung sichern | |
Soziales Miteinander stärken | |
Umweltschutz und Energie im Vogelsberg |
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weitere Berichte und Informationen ...
Sechs Millionen Euro in Vogelsberger Schulen investiert
Kreistag in Feldatal: Breitband, Park&Ride und bessere Zuganbindungen
Wie auf dem jüngsten Kreistag in Feldatal bekannt wurde, hat der Kreis kürzlich sechs Millionen Euro in seine Schulen investiert. Für große Diskussionen sorgten die Bahnverbindungen im Vogelsbergkreis, Park&Ride-Parkplätze für Pendler und eine mögliche Auflösung der Breitbandinfrastrukturgesellschaft Bigo.
Ländlichen Raum in Fokus der Landesentwicklung nehmen
Der Vogelsbergkreis hat einige sehr kritische Anmerkungen zum vorliegenden Entwurf des Landesentwicklungsplanes
„Es ist Zeit, die ländlichen Regionen endlich in den Fokus der Landesentwicklung zu nehmen“, so kommentierte Landrat Manfred Görig die vorgelegte dritte Änderung des Landesentwicklungsplans Hessen. Stärkung der ländlichen Räume anstelle der Bevorzugung der städtischen Verdichtungsräume, bessere Verkehrsanbindung an den Ballungsraum, die Nutzung der Digitalisierung für die regionalen Arbeitsplätze, Stärkung der Landwirtschaft und weniger Bürokratie – so fassten Landrat Görig und Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak die Hauptforderungen aus Sicht des Vogelsbergkreises gegenüber der Landesregierung, laut Pressemitteilung, zusammen.