Wochenmarkt für Landenhausen ?


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Einen Laden, wie ihn sich viele wünschen


LANDENHAUSEN - Es war im August 2015, als mit der Bäckerei Lind die letzte Möglichkeit der Nahversorgung im Wartenberger Ortsteil Landenhausen wegbrach. Seitdem wird immer wieder kritisiert, dass es im Dorf keine vergleichbare Einkaufsmöglichkeit mehr gibt. Eher im Hintergrund arbeitet aber fast genau so lang - seit Februar 2016 - eine Arbeitsgruppe an einer Lösung des Problems. Was sich in dieser Zeit herausgestellt hat: Einen Laden, wie ihn sich viele wünschen, wird es vermutlich auch in Zukunft nicht mehr geben. Aber Bürgermeister Dr. Olaf Dahlmann kann stattdessen auf eine andere Idee des Arbeitskreises verweisen: einen Wochenmarkt. Die ersten Vorbereitungen laufen bereits. Ideen und Anbieter sind jederzeit willkommen.

 


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Foto | Archiv · Lauterbacher Anzeiger


"Das ursprüngliche Ziel war es lange Zeit gewesen, die Räume bei Lind, direkt an der Bundesstraße, wieder zu beleben", blickt Olaf Dahlmann auf die Anfänge zurück. Viele Wochen sei eine italienische Eisdiele mit Frischwarenecke ein "Modell gewesen, dass wir uns sehr gut hatten vorstellen können". Denn neben der Einkaufsmöglichkeit hätte es dort auch die Möglichkeit gegeben, einen Treffpunkt für die Bevölkerung anzubieten. "Leider ist dieses Konzept aus einer persönlichen Entscheidung der Anbieter heraus dann doch nicht zum Tragen gekommen", bedauert der Rathauschef. Die Gruppe - bestehend aus Marion Schindler, Sabine und Uwe Günzel, Pfarrer Volker Weinmann, Jürgen Caspar und Peter Schneider - habe nach der Absage dann vor der Frage gestanden: Wie geht es weiter? Zumal die Immobilie an der Hauptstraße inzwischen anderweitig vermietet war. "Danach dachten wir an den ehemaligen Frisörladen Herpich", erklärt Dahlmann weiter. Dieser sei zwar nicht direkt an der Verkehrsader gelegen, aber immer noch am alten "Hauptweg zur Volksbank". "Mit Hinweisschildern dachten wir, dass das durchaus auch machbar sei." Betrieben sollte das Geschäft im Genossenschaftsprinzip. "Dazu hatten wir zwei Herren von Gutkauf vor Ort, die uns die Planungen machten. Die Räume waren von der Größe her zwar am unteren Ende der Idealgröße, die Fachleute waren da aber sehr flexibel." Sie holten die ambitionierte Arbeitsgruppe aber betriebswirtschaftlich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. "Sie erklärten uns, dass wir 280.000 Euro Jahresumsatz erwirtschaften müssten. Wenn wir von 365 Tagen im Jahr, Feiertag und Wochenenden abziehen, dann kämen wir - grob gerechnet - auf 280 Öffnungstage. Und wir müssten jeden Tag 1.000 Euro erwirtschaften", rechnet Olaf Dahlmann vor. "Das halten wir einfach nicht für realistisch. So leid es uns tut." Im Geschäft hätten zwar faire und gute Preise angeboten werden können, ob aber tatsächlich so viele Kunden das Angebot genutzt hätten, sei zweifelhaft gewesen. Und dann wäre immer noch die Frage des Betreibers und die Frage der Verkaufskräfte vor Ort ungewiss gewesen. Die AG habe sich auch vielerorts in der näheren und weiteren Umgebung ähnliche Projekte angeschaut, "auch dort war nicht alles immer von Erfolg gekrönt", bedauert Dahlmann. "Wir mussten in diesem Moment der Realität ins Gesicht sehen: Manchmal bleibt es auch bei Wünschen."

 

Die Idee, dennoch irgendetwas zu unternehmen, habe die AG dennoch nicht losgelassen.
"Nun möchten wir versuchen, einen kleinen Wochenmarkt zu installieren. Wir möchten ab dem Frühjahr damit starten", verkündet der Wartenberger Rathauschef. Geplant ist der Markt dienstags im Zeitfenster von 9 bis 12 Uhr in direkter Nähe des Dorfbräuhauses. "Lars Hauck hat uns auf jeden Fall schon zugesagt, in dieser Zeit Kaffee und Kuchen anzubieten", freut sich Olaf Dahlmann. Des Weiteren hoffe er, eine kleine Bandbreite von Anbietern regionaler oder lokaler Produkte für den Landenhäuser Wochenmarkt gewinnen zu können. Wünschenswert sei auch ein "Bankbus" zur Bargeldversorgung, der in dieser Zeit dort Station mache.

 

Erste Kontakte sind bereits geknüpft. Derzeit wartet das Rathaus noch auf Rückmeldungen.
"Es kristallisiert sich Interesse heraus", äußert sich Dahlmann vorsichtig. Doch ein konkretes Startdatum für den Markt sei noch nicht in Sicht. "Daher sind wir für weitere Hinweise und Interessenten offen", wirbt Dahlmann. "Es handelt sich hier nicht um einen geschlossenen Kreis", alle Anbieter seien willkommen. "Es wäre toll, ein möglichst breites Sortiment anbieten zu können."

 

Gerne würde der Rathauschef schon in den nächsten Wochen Neues vermelden können: "Denn ich glaube, dass das wirklich ein Konstrukt ist, das greifen könnte." Und ein Wochenmarkt mit attraktiven Angeboten könnte auch Menschen außerhalb des Ortes nach Landenhausen locken.


Bericht | Annika Rausch


Quelle |  Lauterbacher Anzeiger


 

 

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19.02.2018 um 11:01 Uhr

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