Realitäten

Zur Anzeige (Offenen Brief an MdB Brand),
im Lauterbacher Anzeiger vom 3. Februar

schreibt Dr. Gerhard Bäuerle aus Lauterbach

Während nach Jahrzehnten der Forderung nach einer Ortsumgehung (OU) sich eine Realisierung abzeichnet, wird im oben genannten offenen Brief eine ergebnisoffene Überprüfung der Machbarkeit angemahnt - als ob, nicht schon diesbezüglich zahlreiche Gutachten von Fachleuten vorliegen würden. Wäre es da nicht an der Zeit, die Realitäten zu akzeptieren und nicht den Befürwortern der OU eine Ignoranz von Fakten vorzuwerfen? Im Übrigen: Die Trasse verläuft weitgehend in einem durch eine Hochspannungsleitung vorbelasteten Gebiet. Bei der OU werden keine 80 Hektar asphaltiert, sondern lediglich ca. 17 Hektar (12 km Trasse + 5 km Knotenpunkte x 10 m Breite) - das sind hier die Fakten. Die restliche Fläche, etwa für Böschungen und Einschnitte wird eingegrünt. Die von den Unterzeichnern als bedeutendes Forschungsergebnis hervorgehobene Studie vom RWI über die Auswirkungen von Verkehrsinvestitionen ist durchaus nicht eine solch neue Erkenntnis. Vielmehr gibt es unzählige Untersuchungen von Verkehrs- und Wirtschaftswissenschaftlern, die sich mit dieser Materie befassten. So liegen bereits aus den 70er Jahren Studien vor, die die positiven Effekte von Fernverkehrsstraßen hervorheben. In der RWI-Studie wird in der Tat darauf hingewiesen, dass keine direkten Beschäftigungseffekte festgestellt werden konnten, dort wird aber auch der positive Wachstumseffekt von Verkehrsinfrastrukturinvestitionen betont. Bei ggf ausgebauter Infrastruktur sinkt zwar der Nutzen, dies ist aber genau das derzeitige Manko der B 254, da der Lückenschluss einer Fernverbindungsstraße noch fehlt und damit von keiner guten Verkehrsinfrastruktur gesprochen werden kann.

» Thema Ortsumgehung

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Leserbrief | Dr. Gerhard Bäuerle · Lauterbach

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