Emissionen auch bei uns an der B 254
KOPENHAGEN/BRÜSSEL - Wegen Feinstaubs in der Luft sterben nach Darstellung der Europäischen Umweltagentur EEA jährlich rund 400.000 Menschen vorzeitig, davon 66.000 in Deutschland. Dies geht aus einer am Mittwoch in Brüssel veröffentlichten Studie hervor. Zwar werde die Luft in Europa Iangsam besser. Doch die hohe Konzentration von Schadstoffen habe immer noch erhebliche negative Folgen für die Gesundheit der Europäer, erklärte die EEA.
Grafik | Umweltbundesamt
Feinstaub stammt aus dem Straßenverkehr, aber auch aus der Landwirtschaft, Kraftwerken, Fabriken und Heizungen. Sieben Prozent der EU—Bürger in städtischen Gebieten waren 2015 mehr Feinstaub ausgesetzt, als die EU in ihrem Jahresgrenzwert erlaubt. Nimmt man den strengeren Maßstab der Weltgesundheitsorganisation (WHO), mussten sogar acht von zehn Menschen in der EU zu viel Feinstaub einatmen.
Daneben sind laut EEA Stickoxide und bodennahes Ozon für die menschliche Gesundheit am gefährlichsten. Neun Prozent der Menschen in den Städten der 28 EU-Länder waren - gemessen an den EU-Jahresvorgaben - zu hohen Werten von Stickstoffdioxid (NO2) ausgesetzt. Die hohe Konzentration wird demnach mit jährlich 75.000 vorzeitigen Todesfällen in der EU in Verbindung gebracht.
Video | Umweltbundesamt
Die Grenzwerte für die Feinstaub-Konzentration in der Luft werden in Deutschland häufig überschritten. Der Zeitraffer für das Jahr 2015 zeigt, wo und wann besonders viel Feinstaub in der Luft war. Wir erklären typische Ursachen für hohe Partikelkonzentration.
Zu hohen Ozonwerten waren der EEA zufolge sogar 30 Prozent der Städter in der EU ausgesetzt, was nach Schätzung der Wissenschaftler zu 13.600 vorzeitigen Todesfällen jährlich beitrug. Die vorzeitige Sterblichkeit ist eine statistische Größe, die verlorene Lebensjahre aufgrund vermeidbarer Gesundheitsgefahren berechnet. Die genannten jährlichen Zahlen beziehen sich nach Angaben der EEA auf Rechenmodelle, die Daten des Jahres 2014 zugrunde legen.
"Als Gesellschaft sollten wir uns mit den Kosten der Luftverschmutzung nicht abfinden", erklärte EEA-Exekutivdirektor Hans Bruyninckx. "Mit mutigen Entscheidungen und klugen Investitionen in sauberen Verkehr, Energie und Landwirtschaft können wir die Verschmutzung angehen und die Lebensqualität verbessern." EU-Kommissar
Karmenu Vella sagte dafür Unterstützung zu.
Bericht | dpa
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