Nabenhöhe von 140 Metern, mit Flügel knapp 200 Meter
WARTENBERG - Das Windrad Nummer vier steht bereits seit einigen Tagen. Gerade laufen die letzten Vorbereitungen, um das Windrad drei fertigzustellen. Die Arbeiten im Windpark Wartenberg gehen voran. Im August - in der ersten oder der zweiten Woche - sollen alle fünf Windräder stehen.
Fotos | Annika Rausch
Fünf verschiedene Firmen arbeiten derzeit Hand in Hand, um die Windräder des Typs V112 der Firma Vestas mit einer Nabenhöhe von 140 Metern, mit Flügel knapp 200 Meter, zu errichten. Dazu ist unter anderem ein riesiger Kran notwendig, dessen Teile auf 60 Lkw-Ladungen angeliefert werden müssen und der 750 Tonnen schwer ist, wie Ingo Deitermann von Hessen Energie und Philip Schröder von der Firma Safetee erklären. Offizielle Baustellensprache ist übrigens Englisch, um sich mit den Kollegen aus Polen, den Niederlanden, aus Portugal oder Spanien verständigen zu können.
Eine Anlage besteht aus mehreren Groß-Teilen: dem "Bottom", fünf Turmteilen, einem Maschinenhaus, der Nabe sowie den Rotorblättern. Dazu kommen noch der Schaltschrank und der Triebstrang, quasi die "Welle". Die meisten Teile für die Windkraftanlagen liegen bereits auf der Baustelle am "Steinberg" parat. Es müssen nur noch wenige angeliefert werden. Der Antransport kann immer nur nachts erfolgen, denn die einzelnen Komponenten sind bis zu 77 Tonnen schwer.
Die riesigen Kolosse - ein Rotorblatt ist 53 Meter lang - können aber nicht so ohne Weiteres besichtigt werden. Das Gelände ist eingezäunt, rund um die Uhr von einer Sicherheitsfirma bewacht, dazu gibt es noch Bewegungsmelder und Videoüberwachung. "Auch wenn die Baufläche jetzt ziemlich groß ist: Am Ende bleibt rund um jede Anlage jeweils eine Fläche von 20 mal 55 Metern übrig", erläutert Deitermann. Der Rest werde wieder aufgeforstet. Die Baustelle werde zudem auch stets von einem ökologischen Fachmann begleitet.
Sicherheit wird im Windpark groß geschrieben. Wird ein Rad aufgestellt, sind wirklich nur noch die nötigsten Bauarbeiter im Umkreis zu finden. Auch das Wetter und vor allen Dingen der Wind müssen stimmen - bei zu großer Windstärke ist das Aufstellen der Anlage nämlich zu gefährlich. Daher befindet sich auch direkt auf der Kranspitze ein Windmessgerät. Wenn aber alles planmäßig verläuft, bekommen die unteren Teile der Windräder ihre "Aufsätze" innerhalb von zwei Tagen. Und dazu sind abgesehen vom Kranfahrer nur acht "Fitter" - Arbeiter, die in schwindelerregender Höhe montieren - nötig.
Im Moment liegen die Arbeiten leicht hinter dem Zeitplan. "Ich gehe aber davon aus, dass wir in der ersten oder in der zweiten Augustwoche das letzte Windrad aufstellen", ist Deitermann optimistisch.
Bericht | Annika Rausch
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