„Nicht nur einmaliges Zeichen setzen“


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Die Traktorkolonne der BI unterwegs

WARTENBERG - Einen so großen Stau, wie bei der vorigen Protestaktion gab es nicht -

dennoch erreichte die Bürgerinitiative "Pro Ortsumgehung" mit ihrer "Sommer-Traktor-Tour" am Donnerstag das, was sie sich gewünscht hatte - die Mitglieder machten auf eine gelungene Art und Weise auf ihre Forderung aufmerksam.


"Wir von der BI wollten mit dem Protestparken vor einigen Wochen nicht nur ein einmaliges Zeichen setzen", erklärte BI-Sprecher Matthias Keller. Daher habe die Gruppe die Sommerreise der SPD-Abgeordneten Birgit Kömpel zum Anlass genommen, auf die dringende Notwendigkeit der Umgehung aufmerksam zu machen. "Denn die alte Bundesstraße gehört in die Tonne", wies Keller auf das Motto der ganzen Aktion hin. Denn die BI hatte an alle Anlieger der Bundesstraße kleine Plakate mit der Aufschrift "Ortsumgehung B 254 Wartenberg Jetzt" verteilt mit der Bitte, diese an ihre Mülltonne zu kleben und diese sichtbar an den Straßenrand zu stellen. Dieser Aufforderung kam auch ein großer Teil der Wartenberger nach.

 

Kern der Aktion war allerdings die kleine Traktorkolonne, die in Begleitung der Polizei - denn die Demonstration war ordnungsgemäß angemeldet - von Angersbach nach Landenhausen und wieder zurückfuhr. Von 16 bis etwa 17.15 Uhr dauerte die Traktor-Tour, was zwar zu einigen Verkehrsbehinderungen und zu einem beachtlichen Rückstau führte, der aber von der Polizei ungefähr zur Halbzeit der Aktion mit einem Zwischenstopp entschärft wurde.

 

Auch nach dieser zweiten Großaktion zeigte sich die BI zufrieden mit dem Ergebnis. Es gehe schließlich nicht darum, den Zorn der Autofahrer, die sich im Stau befinden, auf sich zu ziehen, sondern darum, auf die Dringlichkeit der Ortsumgehung hinzuweisen. Diese Möglichkeit nutzte Matthias Keller auch nochmals im Dorfbräuhaus in Landenhausen, wo Birgit Kömpel alle Bürger zu einem Informationsgespräch eingeladen hatte. "Wir kommen nur voran, wenn wir offen und ehrlich miteinander umgehen und uns austauschen", betonte der BI-Sprecher und wünschte sich im Namen der Gruppe, dass die Diskussion über das Für und Wider der Ortsumgehung auf eine breitere Basis gestellt werde. "Wir müssen das ganze Paket sehen", erklärte Keller und wies auf das breite Themenfeld von der Beseitigung des Verkehrslärms über die innerörtliche Entwicklung und das Gewerbe bis hin zum Fremdenverkehr und zum Naturschutz hin.

 

Birgit Kömpel hörte den Klagen der BI aufmerksam zu und begrüßte ausdrücklich das Tempo 30 nachts für Lkw, das ab Mitte kommender Woche in Kraft treten wird, und an dessen Verwirklichung sie mitgewirkt habe. "Ich bin gespannt, wie sich das auswirkt", meinte sie und kündigte an, die Entwicklung in Zukunft weiter mitzuverfolgen. "Die Situation ist für die Anwohner untragbar." Sie selbst stehe der Umgehung ergebnisoffen gegenüber. "Als Politikerin freue ich mich über jeden Cent, den der Bund hier lässt", doch es liege ihr fern, den Wartenbergern die Umgehung aufzuzwingen. Auch von der Maut für Lkw auf Bundesstraßen ab 2018 erhoffe sie sich eine Entlastung für die Gemeinde.

 

"Ich bin auf Tour, weil ich der Meinung bin, dass wir nicht nur in Wahlkampfzeiten die Ortschaften besuchen sollten", erklärte Kömpel den Anlass ihrer elftägigen Reise, die sie auch an einige Punkte im Vogelsbergkreis führt. Sie wolle zum einen aus ihrer Arbeit als Abgeordnete für den Vogelsbergkreis und Fulda berichten, zum anderen auch Themen für die Zukunft mitnehmen. So erstreckten sich ihre Rede und die rege Unterhaltung mit den Gästen auf ein breites Themenfeld wie die Gesundheitsversorgung, das Kommunale Investitionsprogramm, die Innere Sicherheit, das Flüchtlings- und Asylwesen und einiges mehr. "Es macht einen Unterschied, dass die SPD mitregiert", betonte sie und sprach sich zum Beispiel für einen Solidarbeitrag für den ländlichen Raum und für die Abschaffung des Zwei-Klassen-Gesundheitssystems aus und erkundigte sich beim Publikum über dessen Meinung zu einer "Bürgerrente", in die auch Selbstständige, Beamte und Politiker einzahlen müssten.

Die Traktorkolonne der BI unterwegs.
Die Traktorkolonne der BI unterwegs.
Eine "Motto"-Tonne am Rande des Staus durch die Traktor-Tour.
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Kurz vor dem Start stellte sich das "Fahrerlager" mitsamt Beifahrern und Unterstützern zu einem Gruppenbild auf.
Kurz vor dem Start stellte sich das "Fahrerlager" mitsamt Beifahrern und Unterstützern zu einem Gruppenbild auf.
Protestaktion für die Ortsumgehung · Teilnehmer und Dr. Olaf Dahlmann.
Protestaktion für die Ortsumgehung · Teilnehmer und Dr. Olaf Dahlmann.

Fotos | Annika Rausch


Bericht | Annika Rausch



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